Die Qualität des silierten Grundfutters hat Einfluss auf die anschließende Aufnahme durch Wiederkäuer. Silage kann einen großen Teil der Ration, in manchen Fällen bis zu 90 %, ausmachen. Daher ist eine Maximierung der Aufnahme von Trockenmasse (TM) wichtig, indem Grundfutter der höchsten Qualität verwendet wird, um eine optimale Leistung der Wiederkäuer zu erreichen.
Nachfolgend sind wichtige Faktoren mit Einfluss auf die Silageaufnahme aufgeführt:

  • Trockenmassegehalt: Ein Anwelken des Grundfutters auf dem Feld kann eine Zunahme der Aufnahme bewirken, wenn die Anwelkzeit weniger als 24 Stunden beträgt. Längere Anwelkzeiten sollten vermieden werden, weil sie die Verdaulichkeit des Ernteguts vermindern und daher die Aufnahme beeinträchtigen. TM-Sollbereiche schwanken je nach Erntegut und den verschiedenen Lagerungsformen.
  • Verdaulichkeit der Neutral-Detergenz-Fasern (NDFd) TDies hat den größten Einfluss auf die mögliche TM-Aufnahme und die nachfolgende Leistung von Wiederkäuern. Typischerweise wird sie als NDFd in 30 Stunden oder NDFd-30 bezeichnet. Der optimale Bereich variiert je nach Ernteguttyp. Hohe NDFd-30-Werte in Verbindung mit einem guten Wert der Verdaulichkeitsrate sind der Schlüssel für höhere Einmischraten des silierten Grundfutters und höhere TM-Aufnahmen der Rationen. Termingerechtes Schneiden im richtigen Stadium des Pflanzenwachstums, minimale Anwelkverluste und effiziente anaerobe Siliertechniken sind für eine hohe NDFd-30 von wesentlicher Bedeutung.
  • Stickstoffhaltige Bestandteile: Ein hoher Wert für Ammoniakstickstoff (NH3), der als Prozentwert des gesamten Rohprotein- (CP-)Gehalts berechnet wird, stellt eine Laborschätzung für die Fermentation von silierten Futterkulturen (wie Gräsern, Alfalfa, Hirse etc.) dar. Im Allgemeinen belegt ein Wert von bis zu 10 % CP-NH3 eine zufriedenstellende Fermentation, bei der keine erheblichen negativen Auswirkungen auf die Aufnahme zu erwarten sind. Ein Wert von mehr als 15 % NH3 als CP deutet auf eine schlechte Fermentation, einen hohen Buttersäuregehalt und die Möglichkeit einer stark reduzierten Aufnahme hin.
  • Organische Säuren: Ein Essigsäuregehalt der Silage-TM von bis zu 5 % aus einem für einen buchneri-Stamm spezifischen Fermentationsstoffwechselweg beeinträchtigt die TM-Aufnahme nicht. Essigsäure aus Fermentationen, die durch Clostridia oder Enterobakterien erfolgen, stehen jedoch mit geringeren Aufnahmen und einer verschlechterten Leistung von Wiederkäuern in Zusammenhang. Manchmal werden kleine Mengen (<0,3 % TM) an Propionsäure in Analysen gefunden, die aber keinen Einfluss auf die Aufnahme haben
  • Alkohole: Im Allgemeinen enthalten Silagen geringe Gehalte an Restalkohol (<1 % TM). Höhere Ethanolgehalte (2 bis 4 % TM) deuten aber oft auf die Aktivität von Wildhefen hin. Höhere Ethanolgehalte in siliertem Grundfutter werden für das Aufnahmepotential und die Pansenleistung als „negativ“ eingestuft. Gelegentlich wird eine geringe Menge ungewöhnlicher Alkohole und Ester gewiesen. Dies deutet dann oft auf eine von Enterobakterien dominierte Fermentation hin, die möglicherweise eine geringe Aufnahme zur Folge hat.
  • Partikelgröße: Eine relativ kleine Grundfutter-Schnittlänge ermöglicht eine bessere Verdichtung, eine schnellere Fermentation und ein höheres Aufnahmepotential. Geringere Schnittlängen können bei Wiederkäuern aber auch die Dauer des Kauvorgangs verkürzen, was wiederum einen verminderten Speichelfluss und eine Reduzierung der Pufferkapazität des Pansens zur Folge haben kann.

So vermeiden Sie Probleme mit der Futteraufnahme

Zur Erzeugung von qualitativ hochwertiger Silage ist ein gutes Management erforderlich:

  1. Ernten Sie Pflanzen mit der richtigen Reife und dem richtigen Trockenmasse- (TM-)Gehalt
  2. Verwenden Sie ein Siliermittel mit wissenschaftlich nachgewiesener Wirksamkeit
  3. Verdichten Sie die Silage gut
  4. Sorgen Sie für eine gute Abdeckung und Abdichtung des Silos
  5. Gewährleisten Sie eine korrekte Entnahme
  6. Erkennen und entsorgen Sie verdorbene Silage. Das Verfüttern von verdorbener Silage kann eine verminderte Aufnahme und Probleme mit der Tiergesundheit zur Folge haben.

Wie Siliermittel die Futteraufnahme verbessern können:

  • Sie verbessern die Fermentation von Silage, was niedrigere Konzentrationen an Essigsäure, Ammoniakstickstoff und Alkoholen bewirkt
  • Sie erhöhen die aerobe Stabilität insbesondere von Silage mit hohem TM-Gehalt
  • Sie bewirken eine bessere Verdaulichkeit der Pflanzen, indem sie deren Zellwandabbau insbesondere dann fördern, wenn Siliermittel mit Enzymen verwendet werden