Wenn Sie sich für die Lagerung von Silage in Hochsilos entscheiden, sollten Sie die folgenden Vor- und Nachteile beachten:

Vorteile

  • Weniger Grundfläche je Tonne Silage
  • Zur direkten Fütterung im Stall geeignet
  • Hohe Packungsdichte und geringe Sauerstoffdurchlässigkeit

Nachteile

  • Höhere Investition je Tonne Silage
  • Höhere Sicherheitsrisiken aufgrund von gefährlichen Gasen bei der Entnahme

Lagerungskosten einschließlich Kapitalaufwand und jährlichen Kosten bei verschiedenen Herdengrößen stellen wichtige Faktoren dar. Bei Betrieben, deren Kapital aufgrund einer Expansion und/oder einer vorhandenen Schuldenlast begrenzt ist, können die Kosten pro Tonne von Bedeutung sein.
Andererseits können richtig betriebene Turmsilos dazu beitragen, im Vergleich zu anderen Lagerungsformen Trockenmasse- (TM-)Verluste zu reduzieren. Im Allgemeinen sind TM-Verluste in Hochsilos mit begrenztem Sauerstoffzutritt am geringsten, während sie bei Silos aus Betonfertigteilen und Schlauchsilos vergleichbar sein können.

Vorbereitung

Bevor ein Silo wieder befüllt wird, sollte er auf strukturelle Integrität und Probleme untersucht werden, die ein Eindringen von Luft und Wasser zur Folge haben könnten. Leitern oder Gestelle müssen in einwandfreiem Zustand und richtig montiert sein. Achten Sie darauf, dass der Bodenablauf offen und nicht verstopft ist.

Befüllen und Verdichten

Die Ernte von Grundfutterarten mit höheren Feuchtigkeitsgehalten kann Feldverluste reduzieren. Dies muss jedoch gegen Sickersaftverluste aufgrund einer extrem nassen Silage abgewogen werden. Ein übermäßiger Feuchtigkeitsgehalt kann eine unerwünschte Fermentation und übermäßige Verluste von löslichen Nährstoffen über den Sickersaft zur Folge haben.

TM-Sollwerte verschiedener Kulturen für vertikale Lagerungssysteme
KONSTRUKTION MIT BESCHRÄNKTEM SAUERSTOFFZUTRITT
Leguminosen-Grassilage 50 – 65 % TM
Kleinkornsilage 50 – 65 % TM
Maissilage 40 – 65 % TM
HERKÖMMLICHE KONSTRUKTION AUS BETON UND FERTIGTEILEN
Leguminosen-Grassilage 30 – 55 % TM
Kleinkornsilage 40 – 55 % TM
Maissilage
Bis zu 18 m 32 – 36 % TM
Über 18 m Plus 2 % TM pro 3 m Höhe

Stellen Sie beim Befüllen des Silos eine gleichmäßige Verteilung sicher, um eine Trennung von Partikeln verschiedener Größe zu vermindern und ein gleichmäßiges Verdichten des Grundfutters zu fördern. Dies bewirkt eine höhere Dichte der Silage, verminderte Lufteinschlüsse und reduziert das Eindringen von Luft. Eine höhere Silagedichte hat auch eine bessere Ausnutzung der Kapazität des Silos sowie eine Verbesserung der Funktionsweise des Entnahmegeräts zur Folge.
Verbessern Sie das Fermentationsprofil und die Qualität des Grundfutters, indem Sie:

  • Grundfutter schnell ernten und einlagern, idealerweise möglichst an einem Tag
  • Durch schnelles Befüllen und Verschließen den Luftzutritt reduzieren
  • Folienabdeckungen auflegen, wenn sich die Befüllung um mehrere Wochen verzögert
  • Die Qualität und das Aussehen der obersten 12 bis 30 cm Silage überprüfen, bevor Sie mehr Silage zugeben oder an Nutztiere verfüttern
  • Verschimmelte oder minderwertige Silage entsorgen
  • Die Verdichtung erhöhen, indem Sie oben stark angefeuchtetes Material einfüllen und eine Abdeckung auflegen
  • Bei Leguminose-, Gras- und Kleinkornsilage pro Tonne der nassen Silage 9 bis 22 kg fein gemahlenen Mais oder fein gemahlene Gerste zugeben, um eine Quelle für fermentierbare Kohlenhydrate zu erhalten
  • Turmsilos während der kalten Jahreszeit mit fermentierter Silage aus Schlauchsilos und anderen Lagerungsformen nachfüllen, um die Turmsilos länger für automatisierte Fütterungssysteme verwenden zu können. Das Grundfutter mit einem Siliermittel behandeln, von dem erwiesen ist, dass es zur Vermeidung eines aeroben Verderbs beiträgt, um in diesen Situationen Probleme mit Verderb zu minimieren

Abdecken und Abdichten

Bei Turmsilos wird eine gute Verdichtung mithilfe der Schwerkraft erzielt. Das Grundfutter im oberen Bereich des Silos weist eine geringere Dichte auf.
Luft kann bis zu einer Tiefe von 1,5 bis 3 m in diese Silage mit geringerer Dichte eindringen. Decken Sie das Grundfutter unmittelbar nach dem Einfüllen ab, um den Verderb in dieser oberen Schicht zu reduzieren.
Sie decken das Grundfutter richtig ab, indem Sie es manuell verteilen, bis die Oberseite eben ist, und darauf herumgehen, bis die Oberfläche gut verdichtet ist. Graben Sie dann am Umfang des Silos einen 60 cm tiefen Graben, legen Sie eine Kunststoffabdeckung mit einer Dicke von 4-6 mm auf das Grundfutter, und beschweren Sie die Folie gleichmäßig mit Silokiessäcken.
Wenn sich beim Abdecken eine Verzögerung ergibt, lassen Sie das Gebläse 30 min lang laufen, bevor Sie den Silo betreten, und lassen Sie das Gebläse während des Abdeckens weiter laufen Klicken Sie hier, um weitere Informationen über die Sicherheit in Silos zu erhalten.

Entnahme

Mit Konstruktionen mit Untenentnahme lässt sich eine konsistente Silageversorgung erreichen. Zwischen jedem Ernte- oder Befüllzeitraum kann jedoch eine Schicht mit minderwertigem Grundfutter verbleiben.
Bei der Planung von Turmsilos ist die Bemessung ihrer Größe ein wichtiger Aspekt, damit eine ausreichende Fütterungsrate beibehalten wird, die für den Erhalt der Schmackhaftigkeit und der Qualität erforderlich ist.
Bei totalen Mischrationen (TMRs) müssen das Silo und die Entnahmevorrichtungen ein schnelles Entnehmen des Grundfutters ermöglichen, damit die Fütterungszeit optimiert werden kann. Zur Erhöhung der Entnahmezeit kann eine Reihe von Hochsilos verwendet werden, aus denen gleichzeitig entnommen wird. Damit lassen sich große Silagemengen lagern und während der Fütterungssaison auch Schwankungen zwischen Silagechargen reduzieren, weil Silagen aus mehreren Quellen vermischt werden.
Wenn mehr als ein Turmsilo bzw. mehr als eine Einheit im Betrieb vorhanden ist, ist auch eine Bestandskontrolle möglich. Minderwertigeres Grundfutter kann in einer dafür vorgesehenen Anlage gelagert und für Nutztiere verwendet werden, die weniger empfindlich auf Schwankungen reagieren.
Ein zweckmäßiger Vorschub ist wichtig, um Verderb zu minimieren. Entnehmen Sie mit einer Rate von 10 cm pro Tag im Sommer und 5 cm pro Tag im Winter.

Weiterführende Literatur