Jede Leguminose, wie Erbsen, Bohnen oder Lupinen, können zur Herstellung von fermentierten Ganzpflanzen angebaut werden. Leguminosen stellen eine hochwertige Proteinquelle für Nutztiere dar. Wenn Protein auf geeignete Weise konserviert wird, kann Leguminosensilage dazu beitragen, spätere Futterkosten zu vermindern und die Leistung der Tiere zu verbessern.
Darüber hinaus können diese Pflanzen für Folgekulturen, Getreide oder Gras, Reststickstoff im Boden speichern. Leguminosen-Ganzpflanzen können auch gemeinsam mit einer Getreideganzpflanzen- oder Kleinkornkultur angebaut werden.
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Reife

Wie bei allen Futterpflanzen ist die Festlegung des Erntezeitpunkts eine der wichtigsten Entscheidungen. Der Erntezeitpunkt beeinflusst den Ernteertrag und die Qualität der Nährstoffe in der gebildeten Silage. Bei Leguminosen ist die Maximierung des Proteinertrags besonders wichtig.

Erbsen

Der beste Zeitpunkt für die Ernte von Erbsen-Ganzpflanzen ist das Stadium des „Hülsenfüllens“. Die Blätter verfärben sich von grün zu gelb. Die Hülsen im Bereich der Pflanzenmitte sind vollständig ausgebildet. Die Erbsen innerhalb der Hülsen sind ebenfalls vollständig ausgebildet und können zwischen Daumen und Zeigefinger leicht zerteilt werden. Diese Merkmale treten etwa 14 bis 16 Wochen nach dem Aussäen auf, obwohl je nach Sorte gewisse Unterschiede bestehen können.

Bohnen

Aufgrund eines geringeren Lagerrisikos ist das Erntezeitfenster für Bohnen länger als bei einigen anderen Leguminosen. Es wird empfohlen, Bohnen in demjenigen Stadium zu ernten, in dem die Blätter noch grün sind. Die Hülsen sehen vollständig entwickelt aus; ihr Aussehen ähnelt demjenigen von Gartenbohnen. Bohnen können geerntet werden, wenn die Hülsen noch nachgiebig sind, sich aber schon schwarz färben, und die Bohne eine gummiartige Textur hat.

Lupinen

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte von zu fermentierenden Lupinen-Ganzpflanzen hängt von der Lupinensorte ab. Im Allgemeinen sollten die Pflanzen geerntet werden, wenn die Blätter sich von grün zu gelb verfärben. Dies könnte 14 bis 18 Wochen nach dem Aussäen erfolgen. Die Hülsen sind geschwollen und haben ihre endgültige Größe erreicht.

Trockenmasse und Ernte

Erbsen

Die Pflanzen sollten mit einer Mähmaschine ohne Aufbereiter geschnitten und zwei bis drei Tage lang anwelken gelassen werden. Dies trägt dazu bei, den Trockenmasse- (TM-)Gehalt auf den Zielwert von 30 % zu erhöhen. Das Erntegut sollte mit einem Feldhäcksler aufgenommen werden. Eine Schnittlänge von 2,5 cm gewährleistet ein gutes Absetzverhalten im Silo und bietet Nutztieren eine effektive Faser.

Bohnen

Bohnen können mit einer herkömmlichen Mähmaschine (ohne Aufbereiter) geschnitten und drei bis vier Tage lang anwelken gelassen werden. Die trägt zu einer Zunahme der TM des Grundfutters auf etwa 30 bis 35 % bei. Das Erntegut sollte mit einem Feldhäcksler oder einer Rundballenpresse aufgenommen werden. Eine Schnittlänge von 2,5 cm unterstützt ein gutes Absetzverhalten im Silo und bietet Nutztieren eine effektive Faser.

Lupinen

Lupinen sollten mit einer Mähmaschine ohne Aufbereiter geschnitten werden. Man sollte das Erntegut ein bis zwei Tage anwelken lassen, damit die TM des Grundfutters auf etwa 25 bis 30 % zunimmt. Nach dem Anwelken sollten die Lupinen mit einem Feldhäcksler aufgenommen werden. Eine Schnittlänge von 2,5 cm sorgt dafür, dass der holzige Stängel zerbrochen wird. Dies unterstützt das Absetzen im Silo und verbessert die Nutzbarkeit des Grundfutters für Nutzvieh.

Herausforderungen

Leguminosensilage ist häufig mit Erde oder Mineralstoffen verunreinigt. Ein übermäßiger Mineralstoffgehalt erhöht das Risiko für eine Beeinträchtigung der Fermentation und einen Verderb der Silage. Produzenten sollten anstreben, den Mineralstoffgehalt von Leguminosen-Ganzpflanzen auf unter 10 % TM zu halten, indem sie:

  • Sorten anbauen, die besser stehen
  • Früher ernten
  • Den Messerbalken anheben
  • Flache Messer verwenden
  • Die Schwade vom Boden entfernt halten
  • Vermeiden, dass die Zinken von Rechen den Boden berühren
  • Eine waagerechte Bewegung von Heu minimieren
  • Einen Bandschwader verwenden
  • Silage auf Beton oder Asphalt lagern

Leguminosen haben im Allgemeinen dicke, fasrige Stängel, deren Verdaulichkeit mit zunehmendem Reifegrad der Pflanze abnimmt. Die Verwendung eines Siliermittels mit Enzymen kann dazu beitragen, den Futterwert der Legumiosenstängel zu verbessern. Erfahren Sie hier mehr über Siliermittelformulierungen mit Enzymen.

Leguminosenkulturen mit einer hohen Pufferkapazität widerstehen einem Abfall des pH-Werts. Ein verminderter pH-Wert wird jedoch für eine gute Fermentation und zum Verhindern einer Sekundärfermentation benötigt. Daher besteht bei einigen Leguminosen ein höheres Risiko für eine schlechte Konservierbarkeit. Ein Siliermittel kann zu einem schnellen Abfall des pH-Wertes und zur Verbesserung der Silagestabilität beitragen.

Um alle Vorteile von Leguminosen-Grundfutter nutzen zu können, muss der Proteinertrag konserviert werden. Gute Siliermethoden, die den Ablauf der Fermentation fördern, können zur Verminderung von Proteinverlusten beitragen.