Heute stehen Produzenten vielfältige Tests zur Verfügung, die ihnen bei der Justierung von Managementpraktiken und der vollständigen Vermeidung zukünftiger Probleme helfen. Produzenten sollten in Betracht ziehen, vom Zeitpunkt vor der Ernte bis nach Abschluss des Silierens verschiedene wichtige Tests durchzuführen.

Bestimmung des Stickstoffgehalts

In Getreide und Grundfutter, wie Hirse und Sudangras, angesammeltes überschüssiges Nitrat kann eine chronische oder akute Toxizität zur Folge haben. Dies kann drastische Auswirkungen auf die Leistung der Tiere haben und auch zur Bildung tödlicher Silogase führen. Gras sollte vor dem Schnitt regelmäßig überprüft werden, damit gewährleistet ist, dass die Nitratgehalte unter 0,1 % (1000 ppm) liegen. Beim Siliervorgang können die Nitratgehalte im Grundfutter um etwa 50 % abnehmen.

Bestimmung des Trockenmassegehalts

Wenn Futterpflanzen bei der Ernte nicht innerhalb der optimalen Trockenmasse- (TM-)Bereiche liegen, können zahlreiche Herausforderungen die Folge sein. Die Bestimmung des TM-Gehalts vor dem Ernten und Silieren ist ein kritischer Schritt.
Die TM wird als Gewichtsunterschied zwischen Grundfutter im frischen Zustand (so, wie es ist) und nach dem Trocknen in einem Ofen, Mikrowellenherd oder mit einem Koster-Tester gemessen.
Um die Trockenmasse mit einem Koster-Tester zu messen, füllen Sie 100 g der Probe in den Behälter und schalten Sie den Strom etwa 30 Minuten lang ein. Wiegen Sie die Probe. Wenn die Gewichtskonstanz erreicht ist, d. h., kein Gewicht mehr als Feuchtigkeit verloren geht, kann der endgültige TM-Gehalt berechnet werden.
Der Trockenmassegehalt wird wie folgt berechnet

Trockenmasse (TM) = (Trockengewicht / Frischgewicht) x 100 %
Der Feuchtigkeitsgehalt in % wird wie folgt erhalten: 100 – % TM = % Feuchtigkeit

Wiegen und Probenahme von Feuchtmais zur Bestimmung von TM-Gehalten:

weighingandsamplehighmoisturecorn

Der Penn State Forage Particle Separator von NASCO®

Die Ist-Schnittlänge kann auf dem Feld mit dem Grundfutter-Partikelfilter Penn State von NASCO überwacht werden. Wenn es sich beim Material um Maissilage handelt, die an laktierende Milchkühe verfüttert werden soll, sollte es nach dem Sieben idealerweise die folgende Verteilung aufweisen:

Sieb (mm)Siebverteilung von Maissilage für Wiederkäuer
193 - 8 %
845 - 65 %
420 - 30 %
Auffanggefäß< 10 %

Der Penn State Forage Particle Separator von NASCO:

NASCOPennStateForageParticleSeparator

Entnahme einer Silageprobe

Bei der Entnahme einer Silageprobe zur Bestimmung der Trockenmasse oder für eine Laboranalyse besteht das Ziel darin, eine Probe zu erhalten, die repräsentativ für die gesamte zu verfütternde Silage ist. Dies ist wichtig, weil die Silage über die gesamte Anschnittfläche des Silos beträchtlich variiert.
Die beste Methode zum Sammeln einer Probe für eine Laboranalyse ist wie folgt:

  1. Entnehmen Sie über die gesamte Anschnittfläche des Silos (auch unten von der Anschnittfläche) Futter. Schieben Sie es mit der Radladerschaufel zu einem Haufen zusammen und mischen Sie es entweder mit der Radladerschaufel oder kurz im Futtermischwagen, den Sie dann entleeren. Nach Abschluss dieses Vorgangs erhalten Sie einen Haufen, der als Teilprobe dient.
  2. Gehen Sie um den Haufen herum und sammeln Sie Grundfutter mit einer kleinen Schaufel oder Ihrer Hand in einer schaufelnden Bewegung. Entnehmen Sie Grundfutter an mindestens 10 Stellen und füllen Sie die Grundfutterproben in einen großen Eimer.
  3. Kippen Sie das gesammelte Grundfutter auf einer sauberen, trockenen Fläche aus und mischen Sie sie mit einer Schaufel.
  4. Teilen Sie den Grundfutterhaufen in vier Viertelkreise auf, indem Sie mit Ihrem Finger Linien im Grundfutterhaufen ziehen.
  5. Entnehmen Sie mit Ihrer Schaufel Teilproben aus jedem der Viertelkreise und reichen Sie diese Probe für die Analyse ein.

Achten Sie darauf, eine Schaufel zu verwenden oder mit Ihrer Hand als „Schaufel“ alle Silageteilchen aufzunehmen. Ansonsten werden feine Teilchen nicht erfasst.
Wenn nicht jeden Tag Silage über die vollständige Anschnittfläche entnommen wird, sollte auf der Anschnittfläche ein „W“ eingeritzt werden. Entnehmen Sie dann an drei Stellen aus jedem Teil des „W“, um eine repräsentative Stichprobe zu erhalten.

Die Interpretation der Probenanalyse

Essigsäure:

Essigsäure ist eine gute fungizide Verbindung und kann die aerobe Stabilität von Silagen erhöhen. Idealerweise wird sie durch ein Beimpfen mit Lactobacillus buchneri während der Lagerungsphase erzeugt.

Säure-Detergenz-Faser (ADF), Neutral-Detergenz-Faser (NDF) und Lignin:

Diese Werte sollten innerhalb der durchschnittlichen Bereiche für den Typ des geernteten Materials liegen. Wenn die Normalwerte für das Erntegut überschritten werden, kann dies darauf hindeuten, dass es reifer war als im Idealzustand. Dies kann Probleme mit Hefen und Schimmelpilzen verursachen.

AD-unlösliches Reinprotein (ADICP):

Gebundenes Protein wird als ADICP gemessen. Hohe ADICP-Gehalte, d. h. mehr als 10 % des Rohproteins, belegen, dass in der Silage eine übermäßige Wärmeentwicklung infolge der Fermentation erfolgt ist.

Mineralstoffgehalte

Der Mineralstoffgehalt, der aus der Pflanze oder von Verunreinigungen stammen kann, lässt sich nach der Ernte durch zusätzliche Untersuchungen bestimmen. Normale Aschegehalte der Pflanze sollten je nach Erntegut etwa 6 % bis 8 % betragen. Höhere Werte können auf eine Verunreinigung mit Jauche hindeuten. Erde kann Clostridien, Sporen und Enterobakterien enthalten, die zu einer Herausforderung werden können, die zu bewältigen ist.

Buttersäure und Iso-Buttersäure:

Die Gehalte an diesen Säuren sollten stets niedrig sein. Typische Sollwerte sind weniger als 10 % des Laktatgehalts und weniger als 1 % des Gesamtgehalts.

Rohprotein (CP):

Je höher der Proteingehalt ist, desto besser wird das Material gepuffert und desto mehr Säure ist zum Senken des pH-Werts erforderlich. Dadurch können Komplikationen aufgrund von Clostridien zunehmen.

Milchsäure:

Milchsäure ist die wichtigste Komponente für einen Abfall des pH-Werts, und ihr Gehalt sollte ausreichend hoch sein, damit eine schnelle Stabilisierung des pH-Wertes der Silage bewirkt wird. Ihr Gehalt hängt vom silierten Erntegut und dessen TM-Gehalt ab.

Verdaulichkeit der Neutral-Detergenz-Fasern (NDF-D):

Die NDF-D kann anhand des Ligningehalts abgeschätzt werden, aber auch über die ruminale Inkubation (in vitro und in situ) bestimmt werden. NDF-D hat beträchtliche Auswirkungen auf den Energiewert des Grundfutters, aber auch auf die Aufnahme durch die Tiere und deren Leistung.

Kalium:

Grundfutter mit hohem Kaliumgehalt (mehr als 2,5 %) ergeben kationische Rationen, mit denen Wiederkäuer unmittelbar vor dem Abkalben nicht gefüttert werden sollten.

Lösliches Protein:

Hohe Gehalte an löslichem Protein bedeuten, dass ein auch als Proteolyse bezeichneter Proteinabbau stattgefunden hat. Ursache dafür kann ein längeres Anwelken auf dem Feld oder eine unzureichende Silogärung sein.

Stärke:

Jedes Erntegut weist einen spezifischen idealen Stärkegehalt auf. Stärkegehalte sind ein guter Indikator für den Erntezeitpunkt.
Labore können die Verdaulichkeit von Stärke mit siebenstündigen Tests der In-vitro-Stärkeverdaulichkeit messen. Sie lässt sich jetzt auch mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS) leicht vorhersagen. Um die Gefahr einer Azidose zu verringern, wird empfohlen, die Verdaulichkeit von Stärke prüfen zu lassen und die Ration entsprechend anzupassen.

Hefen und Schimmelpilze:

Produzenten müssen mit einer Erwärmung rechnen, wenn die Gehalte dieser Pilze mehr als 100 000 koloniebildende Einheiten (KBE) betragen.
Verfüttern Sie keine Silage, in der hohe Schimmelpilzkonzentrationen nachgewiesen wurden.

Weiterführende Literatur

Schauen Sie sich diese von Silierprofis verfassten Ressourcen an, um weitere Informationen über Tests für Silage zu erhalten:

  • Probenahme von Grundfutter (auf Englisch:) (Tips for Taking Forage Samples, FJ Quality Silage [Ratschläge für die Probenahme von Grundfutter])
  • (Auf Englisch:) Guidelines for on-farm silage evaluations, FUSE023 [Richtlinien zu Vor-Ort-Beurteilungen von Silage, FUSE023] (Corn Cob Drive)
  • (Auf Englisch:) Silage Sampling, TB F4053a, Updated/Unapproved [Probennahme von Silage, TB F4053a, aktualisiert/nicht freigegeben] (Corn Cob Drive)
  • (Auf Englisch:) Analysis Request Form [Antragsformular für Analysen] (Corn Cob Drive)