Die beste Methode zur Beurteilung der Silagequalität besteht darin, auf geeignete Weise repräsentative Proben zu nehmen und ein akkreditiertes Analyselabor mit der Durchführung von Fermentations- und Nährstoffanalaysen zu beauftragen.
Aus dem Aussehen und dem Geruch der Silage lassen sich jedoch einige Rückschlüsse auf die Vorgänge während des Fermentationsprozesses ziehen.
GERUCH | WAHRSCHEINLICHE URSACHE | PROBLEMBEREICH | EMPFOHLENE MASSNAHME(N) |
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Süßsauer | • Wahrscheinlich eine starke Fermentation • Der pH-Wert könnte zu niedrig sein | • Mögliche Stabilitätsprobleme bei der Entnahme | • Überprüfen Sie den pH-Wert • Prüfen Sie Hefe- und Schimmelpilzgehalte |
Essigsauer | • Erhöhter Essigsäuregehalt aufgrund: 1. Hohe Lactat-, Acetat- und Propionatgehalte, die eine gute, stabile und schmackhafte Silage ergeben 2. Niedriger Acetatgehalt, etwas Ethanol, möglicherweise etwas Buttersäure, Isobuttersäure (unorthodoxes VFA-Profil), auch etwas Ammoniak, was eine langsame Fermentation zur Folge hat | • Silage mit geringeren Acetatgehalten ist möglicherweise instabil | • Überprüfen Sie die VFAs • Konzentrieren Sie sich auf ein optimales Fütterungsmanagement (entfernen Sie lockere Silage, achten Sie auf eine feste Anschnittfläche etc.) |
Kotgeruch/ übelriechend/ nach Zersetzung riechend | • Eine langsame Fermentation und/oder eine Kontamination (Aschegehalt >8 %) hat dazu geführt, dass Clostridien die Fermentation dominieren und Buttersäure, Ammoniak, Amine (z. B. Putrescein, Cadaverin) erzeugen • Mögliche Überverdichtung von Grundfutter mit sehr niedrigem TM-Gehalt • Möglicherweise Silieren bei sehr hohen Temperaturen | • Silage ist nass, der pH-Wert möglicherweise erhöht oder niedrig • Silage ist sehr stabil, die Aufnahme aber gering • Das Erzwingen hoher Einnahmen kann Gesundheits- und Fruchtbarkeitsprobleme bewirken | • Verteilen Sie die Silage, damit sie belüftet wird und der Buttersäuregehalt abnimmt • Füttern Sie die Silage als kleinen Anteil an der Ration, maskieren Sie den Geruch mit einem geeigneten Duftstoff (z. B. Karamellbonbon, Karamell nach einer Überprüfung auf Toxine) • Verfüttern Sie die Silage nicht an trächtige Kühe, Kühe in der Übergangsphase oder Kühe in den ersten 100 Laktationstagen |
Erdig | • Wachstum von Stäbchenbakterien | • Der pH-Wert ist sehr hoch • Die Silage erwärmt sich und kann auch schimmelig werden • Sie muss schnell verfüttert werden, wobei schimmeliges Material zu entfernen ist | • Entsorgen Sie verdorbene Silage • Ziehen Sie eine Behandlung der TMRs mit einem Konservierungsmittel oder Aroma in Betracht |
Kein Geruch bis fruchtiger oder Alkoholgeruch/ Hefe-/ | • Hefewachstum, Verbrauch von VFAs | • Der pH-Wert ist erhöht, möglicherweise wird bei der Analyse etwas Alkohol gemessen • Wahrscheinlich mikroskopischer Nachweis hoher Hefegehalte • Silage kann auch schimmelig sein oder werden | • Der pH-Wert ist erhöht, möglicherweise wird bei der Analyse etwas Alkohol gemessen • Wahrscheinlich mikroskopischer Nachweis hoher Hefegehalte • Silage kann auch schimmelig sein oder werden |
Tabakgeruch/ Geruch nach Verbranntem | • Die Silage ist aufgrund eines Wachstums von Hefen und/oder Stäbchenbakterien übermäßig erhitzt worden • Die Silage kann auch schimmelig sein | • Die Analyse zeigt wenige oder keine VFAs oder andere flüchtige Stoffe • Die Silage kann hohe Gehalte an gebundenem/hitzegeschädigtem Protein (ADIN) aufweisen, was auf Temperaturen über 38 °C hinweist • Die Aufnahme kann normal/hoch sein (Kühe lieben den Geschmack), bringen aber keine gute Leistung, weil die meiste Energie bereits abgebaut ist | • Bemessen Sie die Ration so, dass ausreichend Energie und Nährstoffe verfügbar sind • Ziehen Sie eine Behandlung der TMR in Betracht • Ziehen Sie die Zugabe von Corn-Cob-Mix (CCM); gequetschtem Getreide, Melassen und Soja in Betracht |
Modrig/ schimmelig | • Schimmelpilze vermehren sich in der Silage und sind wahrscheinlich sichtbar • Die Silage hat sich aufgrund von Hefewachstum bereits erwärmt und dabei Trockenmasse und Nährstoffe verloren | • Mögliches Vorhandensein von Mykotoxinen | • Entfernen und entsorgen Sie schimmelige Silage |